Studierende der Hochschule Osnabrück stellen Praxisprojekte vor
Eine digitale Landkarte mit Hilfeangeboten, eine bebilderte Hausordnung, ein Smartphone-Handbuch für Osnabrück: Das sind nur drei der elf Praxisprojekte, in denen Studierende der Sozialen Arbeit an der Hochschule Osnabrück kreative Ideen für Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe entwickelt haben.
„Es war ein besonderes Jahr: Fast alle Praxisprojekte greifen in irgendeiner Form das Thema Corona und die damit verbundenen Herausforderungen für Wohnungslose auf“, sagte Dozent Reinhard Lange von der Hochschule Osnabrück bei der Präsentation der Projekte per Videoplattform Zoom. „Digitale Teilhabe spielt dabei eine große Rolle, aber auch zum Beispiel, wie Hygienekonzepte erarbeitet und umgesetzt werden können.“ Für das Praxisprojekt Wohnungslosenhilfe kooperieren Hochschule und Caritas seit vielen Jahren.
Gebündeltes Wissen
Eine Übersicht über möglichst viele Hilfeangebote für Wohnungslose in der Region West-Niedersachsen möchte etwa Tobias Brönneke mit seiner „digital map“ bieten. Die Idee des Studenten im fünften Semester: eine Internetplattform mit einer Karte, die gebündelt Informationen zu Beratungsstellen, Wärmestuben, Kleiderkammern oder anderen Einrichtungen für umherziehende Menschen liefert. „Das soll sehr niedrigschwellig und auch auf mobilen Endgeräten nutzbar sein“, erläutert er sein Vorhaben, das er während seines Praktikums bei der Zentralen Beratungsstelle (ZBS) Niedersachsen entwickelt hat. Die ZBS-Regionalvertretung Osnabrück ist beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück angesiedelt.
Umfangreich und vielfältig
Julia Vogt und Pauline Quiring haben ein Smartphone-Handbuch auf die Beine gestellt, in dem Orte in Osnabrück vermerkt sind, an denen es kostenloses WLAN und frei zugängliche Steckdosen zum Laden von Mobilgeräten gibt. „Die Idee ist uns während unserer Arbeit in der Bahnhofsmission Osnabrück gekommen: Wegen Corona ist die Aufenthaltszeit für Gäste begrenzt und reicht nicht, um ein Smartphone komplett zu laden“, berichten sie. Die zusammengetragenen Infos sollen als Flyer gedruckt werden.
„Die Projekte sind in diesem Jahr wieder außerordentlich umfangreich und vielfältig“, freut sich Christian Jäger, Geschäftsführer der ZBS Niedersachsen, der das Praxisprojekt Wohnungslosenhilfe vonseiten der Caritas begleitet. „Die Studierenden haben hilfreiche Ideen entwickelt, die das Leben für wohnungslose Menschen vereinfachen und die Arbeit in Einrichtungen voranbringen können.“
Zum Hintergrund: Die Zentrale Beratungsstelle (ZBS) Niedersachsen erfüllt im Auftrag des Niedersächsischen Sozialministeriums die Aufgaben der Sozialplanung, Fachberatung und Koordination der Hilfen für Menschen in Wohnungsnot. Die ZBS Niedersachsen besteht aus den Regionalvertretungen Braunschweig, Lüneburg, Hannover, Oldenburg und Osnabrück. Die Regionalvertretung Osnabrück befindet sich in Trägerschaft des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück.